Persönlichkeitsentwicklung, Scanner*in
Wie Multitalente ihr Berufsleben gestalten & Projekte umsetzen
In meinem Podcast “Hochsensibel & stark” habe ich bisher schon eine ganze Reihe von Menschen interviewt, die sich aller sogenannten Scanner*in Persönlichkeit identifizieren. Das heißt, sie haben viele Leidenschaften und leben diese auch beruflich oder privat aus.
In diesem Artikel möchte ich berichten, welche Gemeinsamkeiten und Besonderheiten mir aufgefallen sind. Zudem gehe ich darauf ein, wie meine Interviewpartner ihre Projekte umsetzen und ihr Berufsleben gestalten.
Wie gestalten Scanner*innen ihr Berufsleben?
Barbara Sher hat die Unterscheid zwischen sogenannten zyklischen Scanner*innen, Doppelagenten, sibyllischen Scannerinnen, Tellerjongleuren, Sequenzscanner*innen, Serienmeister*innen, Universalist*innen, Wandererinnen, Ausprobierer*innen und Turbo-Wechsler*innen eingeführt. Dabei geht es darum, wie viele Projekt du beruflich und/oder privat auf einmal umsetzt und für wie lange.
Wichtig ist dabei zu erkennen, dass du auch verschiedenen Tendenzen haben kannst und dich zum Beispiel mit zwei oder mehren Beschreibungen identifizierst.
Ich finde es auch spannend zum erkennen, dass manche Menschen schon vorher den „Absprung“ planen und davon ausgehen, nicht länger als zum Beispiel 6 Monate Lust auf ein Projekt zu haben, während andere immer im aktuellen Moment denken, dass es perfekt ist und sie das jetzt ewig so weiter machen. Conni Biesalski hat zum Beispiel im Interview auf meinem Podcast Letzteres beschrieben. Sie lebt also voll im Moment und hatte während der Podcastaufnahme gerade 3 aktuelle Projekte, in denen sie voll aufgegangen ist.
Steffi und Carolina haben beide berichtet, dass sie mit einem Projekt oder einer Dienstleistung hauptsächlich Geld verdienen und nebenbei andere Projekte, die sie umsetzen. Steffi arbeitet beispielsweise als virtuelle Assistenz und arbeitet gerade nebenbei an den Webseiten für zwei neue, persönliche Herzensprojekte von ihr.
Ich fand es spannend Arnes Ansatz im Interview zu erfahren, denn er hält sich immer eine bestimmte Zeit in der Woche frei, zum Beispiel den gesamten Freitag, um seine persönlichen Projekte umzusetzen. Die anderen Tage in der Woche setzt er Arbeitsprojekte um bzw. Projekte, mit denen er Einnehmen generiert.
Robert hat berichtet, dass er sich gerade selbstständig macht und nebenbei ein Musikprojekt ehrenamtlich umsetzt und Timon arbeitet angestellt und hat seine vielen Interessen zuletzt in einer längeren Auszeit in Neuseeland und ansonsten in seiner Freizeit ausgelebt.
Wie lang ist der Projektzeitraum?
Ich habe auch allen die Frage gestellt, wie lange sie durchschnittlich bei einem Projekt dabei bleiben und die Antworten waren ganz unterschiedlich. Selbst bei einer Person kann es sehr variieren, denn Steffi hat beispielsweise berichtet, dass sie vorher 14 Jahre im gleichen Job war und seit sie sich selbstständig gemacht hat sind die Zeiträume ihrer persönliches Projekte natürlich viel kürzer.
Bei meinen Interviewpartner*innen gab es meistens entweder das Modell ein Projekt bzw. einen Job selbstständig oder angestellt auszuüben und alle anderen Interessen in der restlichen Zeit in einem oder mehreren Projekten auszuleben, wie zum Beispiel bei Timon, oder als Selbstständige*r alle Projekte und Interessen quasi unter einem Hut zusammen zu fassen, wie zum Beispiel bei Conni. Das können verschiedene Webseiten sein, aber die Marke ist dabei oft die eigene Person.
Ich denke es ist als Scanner*in wichtig, herauszufinden, was deine genaue Motivation bzw. Dein Ziel hinter einem Projekt ist? Wieso möchtest du das machen/umsetzen/lernen? Wenn du dieses Ziel verstanden hast, dann verstehst du auch, warum du zu einem für andere Menschen willkürlich erscheinenden Zeitpunkt das Interesse verloren hast. Du hast dein Ziel, von dem vermutlich niemand außer dir wusste, erreicht und somit das Interesse verloren.
Ich finde das ziemlich logisch und erkenne rückwirkend jetzt auch bei mir viel besser, warum ich mich einem neuen Thema oder einem neuen Projekt gewidmet hatte und mir die Motivation für ein altes Projekt quasi verloren gegangen ist. Manchmal kann es natürlich auch sein, dass nicht so sehr die Motivation für ein altes Projekt verloren gegangen ist, sondern deine Leidenschaft für eine neue Idee viel stärker ist und dich daher dafür entscheidest.
Scanner*innen lieben es neue Dinge anzufangen. Eine weitere Gemeinsamkeit, die ich während der Interview entdeckt habe, die allerdings keine Überraschung für mich war, war die Begeisterungsfähigkeit und der Ideenreichtum von Scanner*innen.
Fazit aus meinen bisherigen Interviews
Ich glaube, dass bei Scanner*innen nur eins sicher ist und das ist die Veränderung. Sie erfinden sich immer wieder neu, darum ist zum Beispiel mein Motto auch „Immer in Bewegung bleiben wie Dönervleisch.“ (Das Tierfleisch lasse ich dabei weg, da ich es nicht esse.)
Die wichtigste Erkenntnis ist meiner Meinung nach, dass du dich als Scanner*in so annehmen und lieben darfst, wie du bist. Du kannst all deine Interessen ausleben und musst dich gar nicht entscheiden, denn in der heutigen Welt gibt es sehr viele Möglichkeiten, wie du das machen kannst.
Es ist nicht nur in Ordnung viele Leidenschaften zu haben, sondern es macht das Leben vielfältig, bunt und lebenswert. Scanner*innen versprühen oft Ideenreichtum und haben eine ganz tolle Energie, darum macht mir die Zusammenarbeit ob in Interviews oder in Coachings immer besonderen Spaß.
Hier kannst du übrigens die ausführlichen Interviews mit Conni Biesalski, Stefanie Hassler, Arne Salig, Timon, Carolina Baurmann und Robert hören. Es gibt regelmäßig weitere interessante Scanner*innen-Interviews in meinem Podcast!
Hast du noch Fragen zum Thema? Dann freue ich mich über einen Kommentar unter diesem Artikel!
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