Arbeit, Projektmanagement

Von der Idee zum Produkt: So ist mein ganzheitliches Journal entstanden

Ich dachte ich teile den Prozess mal, da dies mein erstes eigenes nicht-digitales Produkt ist, das ich von Anfang bis Ende betreut und entwickelt habe: mein ganzheitliches Journal.

Am Anfang habe ich natürlich die Idee gehabt, ein Journal oder einen Kalender herauszubringen. Ich liebe alles, was mit Papier zu tun hat und habe endlich viele verschiedene Kalender, Hefte, Journals und Notizblöcke in allen möglichen Farben und Formen.

Ich hab mir schon in vielen verschiedenen Städten und auch Ländern Notizhefte oder Journal gekauft und auch einige geschenkt bekommen und ich nutze sie alle für unterschiedliche Projekte oder Ideen, egal ob liniert, kariert oder blanko 😉

Warum ich mich entschieden habe, ein ganzheitliches Journal herauszubringen

Ich einigen Workshops oder Vorträgen wurde ich öfter am Ende gefragt (vor allem bei Themen wie Zeitmanagement, Organisation oder Work-Life Balance), ob ich ein Journal empfehlen kann und ich musste leider immer sagen, dass es keins gibt, was zu 100% meinen Bedürfnissen entspricht. Daher habe ich mich entschlossen dieses Thema anzugehen.

Zuerst habe ich ganz simpel etwas in Word erstellt, auf DIN A4 Seiten ausgedruckt, und ausprobiert, wie verschiedene Layouts für mich funktionieren.

Mein erster gedruckter Versuch des Journal
Die Farben des ganzheitliches Journals habe ich auch geändert.

Der zweite Schritt war für mich, ein kleines Design in Canva zu erstellen und ein einziges Journal bei einer Druckerei drucken zu lassen (was war zwar relativ euer, aber ich wollte es unbedingt gebunden ausprobieren). Leider war ich mit dem Format, der Qualität und dem Cover unzufrieden. Es war ähnlich wie DIN A5, hatte ein Softcover und eine Klebebindung.

Das erste gedruckte Journal gefiel mir gar nicht

Was mir zum Beispiel nicht gefallen hat, war wie der Buchrücken aussah, wenn ich es versucht habe komplett aufzuschlagen – was im übrigen nicht richtig möglich war, da es ziemlich dick war und viele Seiten hatte.

Also nochmal von vorne. Immerhin wusste ich jetzt besser, was ich nicht wollte und was ich unpraktisch finde.

Ist es aus unternehmerischer Sicht überhaupt sinnvoll weiter zu machen?

Ich habe mir also Gedanken gemacht, wie und ob ich das Projekt weitermache. Als Solopreneurin und einzige Mitarbeiterin muss ich immer entscheiden, wie ich meine Zeit verteile und mache mir viele Gedanken über Investments, da ich nicht immer vorher weiß, ob und wie viele Menschen überhaupt wirklich Interesse an einem Journal von mir haben (und auch wie es das nächste Mal aussieht, wenn es aus der Druckerei kommt und ob ich dann überhaupt zufrieden bin und es rausbringen möchte).

Da ich schon immer ein wirkliches Produkt rausbringen wollte (mein Buch “Ich kann viel und das ist gut so!” hat ja quasi der Verlag rausgebracht), das ich anfassen und verschicken kann, und ich Papeterieartikel einfach liebe, habe ich mich entschieden dieses Herzensprojekt fortzuführen und habe ein gewisses Risiko in Kauf genommen.

Ich hab mich entschieden mit einer Designerin (in diesem Fall meiner Schwester) zusammen zu arbeiten, was allerdings auch nochmal bedeutete, dass ich noch mehr Zeit und Geld in das Produkt investiert habe. Meistens dauern Projekte in der Selbstständigkeit doch etwas länger als gedacht und sind manchmal auch etwas teurer als inital angenommen.

Ein Journal bedeutet anscheinend vor allem 1001 Entscheidungen zu treffen

Der nächste Schritt war viele Entscheidungen zu treffen.

Sowohl von der Anordnung her (mit festen Daten, zeitlos, wie viele Seiten, was kommt genau wohin auf welche Seite usw.) als auch zum Design des Covers (ich konnte mich zwischen den einzelnen Entwürfen kaum entscheiden) und Dingen, die die Druckerei betragen (wie die Art der Bindung, die Papiersorte usw.).

Was ich auch unterschätzt hatte: Wie viele Konfigurationsmöglichkeiten so ein Shop hat, nachdem er auf meiner Website eingerichtet war. Den Shop zur Website hinzuzufügen war zum Glück Teil der Aufgaben meiner Schwester, aber die Einstellungen habe ich selbst gemacht.

Falls du also mal eine unnötige Email bekommst, nachdem du ein Journal bestellt hast, sag mir gerne Bescheid 😉

Eins der ersten Produktfotos, das es letztlich nicht auf die Homepage (also auf die Seite des Journals) geschafft hat, da ich die Fotos draußen noch schöner und passender fand

Alles hatte also schon länger gedauert als gedacht, ich hatte viel Zeit investiert und war sehr aufgeregt. Ich habe mir überlegt zum Start des Journals eines kostenlosen Workshop zu Zeitmanagement und Work-Life Balance zu geben, da das inhaltlich total sinnvoll ist, mir die Themen am Herzen liegen und aus diesen Themen heraus quasi das ganzheitliche Journal entstanden ist.

Achja, wie ich es genau nenne musste ich mir zwischendurch auch noch überlegen.

Wenn etwas schief läuft: Lieferverzögerung, Workshopabsage & meine Gefühle

Ich war gerade dabei das erste Mal so richtig ein paar Reels auf Instagram auszuprobieren (dafür musste ich echt über meinen Schatten springen, das ist nicht wirklich meine Komfortzone), um auf meinen Workshop aufmerksam zu machen, als ich kurz bevor dem Workshop eine Email von der Druckerei bekam.

Papierknappheit, Ressourcenprobleme, Lieferungsverzögerung.

Meine Gedanken: Oh nee.

Das hat sich nicht gut angefühlt, da ich vor allem in meiner Arbeit, aber auch ansonsten in meinem Leben immer sehr viel Wert darauf lege zuverlässig zu sein (pünktlich, verlässlich, ich möchte alles gut machen – vielleicht kommt dir das als hochsensible Person bekannt vor ;-).

Diese Email zu schreiben und den Workshop dann doch zu verschieben war nicht unbedingt angenehm und hat mir keinen Spaß gemacht. Ich hab natürlich auch befürchtet, dass am neuen Termin manche Leute nicht können oder die Verschiebung nervig finden und nicht mehr kommen wollen.

Als die ersten Journals endlich gekommen sind, war ich super froh und stolz und habe mich gefreut, sie in den Händen zu halten und Menschen in meinem Umfeld zu zeigen (die sie zum Glück auch alle gut fanden). Ob ich überhaupt ein einziges Journal verkaufe, darüber war ich natürlich immer noch unsicher.

Ich konnte endlich Produktfotos machen (u.a. im Garten mit meinen Hühnern, haha) und konnte endlich den Workshop geben. Am Tag des Workshops habe ich viele Emails und Nachrichten bekommen, dass einige Leute nicht kommen können und mich auf Nachfrage entschieden, den Workshop spontan aufzunehmen, sodass ihn Menschen aus meiner Emailliste hinterher noch anschauen konnten.

Ist es okay second Hand Kartons zu benutzen oder ist das unprofessionell?

Einen Tag vor dem Workshop hatte ich wieder Fragen ünber Fragen. Wie möchte ich mein Journal einpacken? Passt das mit dem Gewicht, den Maßen und dem Porto? Ist es uncool gebrauchte Pakete und Packmaterial zu nutzen? (Ich finde es eher cool und sinnvoll, denn die äußere Paketverpackung muss nicht unbedingt super schön aussehen und es gibt davon schon viel zu viele auf der welt, finde ich.)

Ein physisches Produkt zu erstellen bedeutete für mich also vor allem: Viele Entscheidungen zu treffen, die erstmal für kurze Zeit unwiderruflich sind (wenn die Journals so gedruckt sind, sind sie erstmal so) und Risiken abzuwägen.

So habe ich eine der ersten Bestellungen verpackt. Um die Tasche zu falten habe ich extra ein Tutorial geguckt 😀

Zum Glück gab es ein happy end 😉 Die ersten Bestellungen sind eingetrudelt und ich hab mich so sehr gefreut, die Pakete für Euch zu packen und zu Packstationen (eine war voll) oder zur Post zu bringen. Das war ein ziemlich aufregender Prozess.

Ich freu mich natürlich immer noch wie eine kleine Schneekönigin über jede Bestellung 😉

Was nächste Schritte sein könnten: Vielleicht mache ich in Zukunft mal ein Brainstorming für weitere Produkte bzw. schaue, ob mein aktuelles Buch und das neue Buch für hochsensible Multitalente, dasvermutlich im Herbst, spätestens aber im Winter dieses Jahr erscheinen wird, auch z.B. signiert (oder unsigniert) über meinen Shop verkauft werden können (beispielsweise für Personen, die z.B. mehrere Sachen zusammen bestellen möchten).

Eins der Produktfotos aus dem Garten, das noch spontan etwas später beim Frühstück entstanden ist.

Hast du Produktwünsche oder Produktideen? Oder hast du noch Fragen zum Entwicklungsprozess des ganzheitliches Journals?

Ich freu mich von dir zu lesen!

Jacqueline

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