Ich bin hochsensibel – und inzwischen froh darüber
Früher wusste ich nicht, wie ich mit meiner Hochsensibilität umgehen sollte und heute bin ich dankbar und froh, dass ich hochsensibel bin. (Falls du dich fragst, ob du überhaupt hochsensibel bist, kommst du hier zu einem zuverlässigen Test. Mehr über den Test kannst du in diesem Artikel von mir erfahren.)
Ich war früher mit meinen Gefühlen überfordert und wusste auch nicht genau, wie ich mich abgrenzen kann, sodass es bei anderen Menschen “ankommt” und deutlich ist, aber ohne dass ich selbst quasi einen Übergriff begehe und Menschen angreife. Hierbei spreche ich vor allem über meine Kindheit.
Ich hab vor kurzem mit einer Verwandten telefoniert, die zu mir meinte, dass sie mich früher daher immer Igel genannt hat. Sie sagte, dass sie dann immer wusste, dass ich meine Stacheln ausgefahren habe und allein gelassen werden wollte und in meiner eigenen Welt war.
Als Teenager war es für mich schwer mich abzugrenzen und einen Mittelweg zu finden, sodass ich lieber nach dem Motto “harte Schale, weicher Kern gehandelt habe, weil ich nicht wusste, wie ich es sonst machen sollte.
Als Erwachsene ist es inzwischen endlich keine Belastung mehr für mich hochsensibel zu sein, da ich einen guten Weg für den Umgang mit meiner Hochsensibilität gefunden habe, mich gut abgrenzen kann und insgesamt mal mehr und mal weniger, aber immer ausreichend in Balance bin und auf meine Energiereserven achte.
Ich sehe inzwischen nicht nur weniger ‘Nachteile” bzw. komme mit vermeintlichen Nachteilen besser zurecht, sondern sehe auch einige Vorteile. Für mich sind es allerdings oft die unterschiedlichen Seiten der gleichen Münze.
Das heißt, dass eine Eigenschaft, die ich total positiv finde und über die ich dankbar bin, gleichzeitig eine Eigenschaft sein kann die eine Kehrseite hat und Herausforderungen mit sich bringt. Ohne die vermeintlich negativen Aspekte, also die Herausforderungen, hätte ich allerdings auch die positiven Aspekte nicht in meinem Leben.
Inzwischen komme ich nicht nur gut mit den Herausforderungen der Hochsensibilität klar, sondern sehe auch viele Vorteile darin hochsensibel zu sein. Vorteile sind natürlich Ansichtssache und super individuell, aber ich wollte hier gerne meine Sichtweise mit dir teilen:
Vorteile meiner Hochsensibilität
- Tiefgehende Beziehungen und Verbindungen zu anderen Menschen
- Ich fühle meine Emotionen sehr intensiv, was vor allem bei positiven Emotionen oft ein wunderschönes Gefühl ist (z.B. bei Liebe, Vorfreude, Dankbarkeit oder Zufriedenheit)
- Ich hab ein gutes Gespür für Situationen und Gruppen(dynamiken)
- Durch meine Empathie kann ich mich gut in andere Menschen hineinversetzen und auch in Konflikten oft jede einzelne Seite nachvollziehen und habe dadurch viel Verständnis
- Ich bekomme mit wie sich andere Menschen fühlen
- Ich habe einen guten inneren Kompass und merke intuitiv ob ich mich einmischen sollte, weil etwas ungerecht ist
- Wenn nicht gerade Corona ist lade ich Menschen gerne ein – besonders gerne zum Essen – und schaffe einen Wohlfühlort und eine angenehme Atmosphäre, in der man toll zusammen Zeit verbringen kann
- Ich nehme gerne Dinge mit allen Sinnen wahr, z.B. in der Natur
- Ich bin neugierig, leidenschaftlich, nachdenklich und warmherzig
Ich möchte mich in keinster Weise selbst loben, sondern lediglich auf ein paar Eigenschaften hinweisen, die für mich auf meine Hochsensibilität hinweisen, denn vielleicht geht es dir ja ähnlich oder du entdeckt weitere “Vorteile” daran, dass du hochsensibel bist?
Was sind für dich die größten Vorteile an deiner Hochsensibilität?
20 Dinge, die ich in meinen 20ern gelernt habe - Jacqueline Knopp
17. September 2021 at 8:40[…] Es ist in Ordnung hochsensibel, verletzlich und ehrlich zu sein. Ich muss mich nicht verstellen oder anders sein, um vor Gruppen zu sprechen, zu unterrichten, […]