Scanner*in

Buchprojekt als Scanner Persönlichkeit: So ist es ein Buch zu übersetzen und im Selbstverlag herauszubringen

Zuerst denkst du vielleicht: Ein Buchprojekt als Scanner Persönlichkeit – ist das das Richtige? Bedeutet das nicht auch viel Monotonie und Dranbleiben? Wie es mir bei meinem aktuellen Buchprojekt erging und wie ich damit umgegangen bin, teile ich in diesem Artikel mit dir!

Hast du als hochsensibles Multitalent auch manchmal viele Ideen, unter denen auch eine Schnapsidee dabei ist, für die du gerade besonders Feuer und Flamme bist?

Wie kam es zu meiner Idee ein Buch zu übersetzen?

Genauso war es für mich, als ich das Buch von Saskia Klaaysen auf Niederländisch gelesen hatte. Ich dachte mir: Das ist genau mein Thema, ich spreche fließend Niederländisch und ich würde das Wissen und den Inhalt des Buches so gerne mit Kund*innen teilen, die allerdings nur Deutsch sprechen. Ich muss dieses Buch übersetzen!

Also habe ich Kontakt mit Saskia aufgenommen und dabei festgestellt, dass sie mir schon auf Instagram folgt. Wir haben uns auf Zoom getroffen und hatten ein total nettes Gespräch. Zufällig hat Saskia an der gleichen Universität wie ich in den Niederlanden studiert.

Ich hatte das Gefühl, dass sie gut verstehen kann, wieso ich diese Idee hatte und so begeistert davon bin, da sie selbst ein hochsensibles Multitalent ist und ähnlich tickt.

Als ich in den Niederlanden auf Englisch studiert habe, wurde mir oft gesagt, dass es unnötig sei Niederländisch zu lernen, da doch jede*r Englisch und auch oft Deutsch spreche. Damals wusste ich noch nicht, was für ein tolles Projekt einmal aus dieser scheinbar nicht so wertvolles Kompetenz Neiderländisch zu sprechen, entstehen wird. Jetzt bin ich umso froher, dass ich die Sprache einfach aus Freude gelernt habe.

Übersetzen, übersetzen, übersetzen

Ich habe davor noch nie ein Buch übersetzt und generell mögen Multitalente/ Scanner Persönlichkeiten/ High Sensation Seeker Routine und Regelmäßigkeit nicht unbedingt gerne, daher war die Tätigkeit des Übersetzens auch manchmal eine Herausforderung für mich.

Einer von sehr vielen Tagen, an denen ich am Manuskript gearbeitet habe

Wie ich es geschafft habe dabei zu bleiben und zu Ende zu übersetzen?
Meine größte Motivation war es, das Wissen und den tollen Inhalt den Buches, anderen Menschen auf Deutsch zugänglich zu machen und das hat mich immer wieder motiviert, weiter zu machen. Ich habe mit einem Wochen- und Monatsplan gearbeitet und viele Zeitmanagement-Tool genutzt, die sich für mich bewährt haben, um dran zu bleiben.

Ich kann schon sagen, dass ich ein bisschen stolz auf mich bin, dass ich das Buch übersetzt habe. Viele Multitalente mögen monotone Tätigkeiten oder Routinearbeiten überhaupt nicht – und so geht es mir auch, d.h. es war eine besondere Herausfoderung dran zu bleiben und das Projekt zu Ende zu bringen (hier habe ich darüber geschrieben, was mir dabei hilft, dranzubleiben und ein Projekt zu beenden).

Monotonie, Langeweile und Unterreizung als Problem für hochsensible Scanner Persönlichkeiten

Auch zum Thema Unter- oder Überreizung bzw. genug Reize in meinem Leben haben (und vor allem in meinem Arbeitsleben), kann ich rückblickend sagen, dass das monotone übersetzen alleine mir nucht genug Reize liefert, die ich brauche, um beruflich ausgelastet und glücklich zu sein. Daher habe ich die Zeit zuhause, in der ich viel übersetzt habe, z.B. mit unterrichten durchmischt, denn da treffe ich auf verschiedene Menschen und bekomme viel mehr Reize, muss zum Teil schnell reagieren und Entscheidungen treffen. Es ist weniger monoton und kann manchmal kurzzeitig eine Herausforderung sein, sprich für mich eine gute Ergänzung zum Übersetzen.

Nachdem ich den kompletten Text mit ca. 85.000 Wörtern übersetzt hatte, ging er ins Lektorat und Korrektorat. In drei Runden habe ich den Text immer wieder von meiner Lektorin zurückbekommen, ihre Anmerkungen gelesen und Textstellen verändert und verbessert, um so das Meiste aus dem Manuskript herauszuholen.

Parallel hat eine Freelancerin sich dem Buchcover-Design und den vielen Grafiken gewidmet, die im Inneren des Buches zu finden sind. Wir hatten dann verschiedene Buchcover zur Auswahl und mussten uns entscheiden: Gar nicht so leicht als Scanner Persönlichkeit 😉 Zum Glück waren Saskia und ich uns einig darüber, welches Cover am Besten zum Inhalt passt und war dieses:

Wir haben uns am Ende für dieses Cover entschieden

Die knalligen Farben sollen natürlich Aufmerksamkeit erregen, aber sie stehen u.a. auch für Reize und sprechen eher Menschen an, die es nicht nur ruhig mögen, sondern die auch Abwechslung suchen und High Sensation Seeker sind. Die Glühbirne steht u.a. für vernetzes Denken und viele Idee – auch typisch für hochsensible HSS.

Nachdem nun also parallel das die Grafiken, das Cover und der gesamte Text fertig waren, ging alles zu einer weiteren Freelancerin, die den Buchsatz gemacht hat (für das eBook sowie für das gebundene Buch). Auch sie hat mir zuerst Entwürfe für das Layout geschickt, sodass ich entscheiden konnte, was am besten zum Buch passt.

Bevor das Cover und der Buchsatz entstanden sind, habe ich mich auch noch für die Größe entscheiden. In unserem Fall 17 x 22 cm, denn auch damit hat das Buch schon ziemlich viele Seiten, sodass es mit einem kleineren Format irgendwann “unnormal” dick werden würde. Zudem ist dieses Format nah am Original von Saskia und da die Seiten etwas größer sind, passen z.B. die Grafiken mit allen Details oder die Tabellen mit den Ergebnissen von Saskias einmaliger Studie, die sie mit ca. 1200 hochsensiblen Scanner Persönlichkeiten in den Niederlanden duchgeführt hat, gut auf die Seiten.

Ein Buch herausbringen heißt Entscheidungen treffen

Weitere Entscheidungen waren z.B. wie viele farbige Seiten wir drucken können oder wollen (da mussten wir auch erstmal rechnen) oder wo wir das eBook sowie das gedruckte Buch herausbringen wollen und warum. Falls dich das Thema interessiert, kannst du einfach nach dem Begriff “Selbstverlag” suchen und siehst schnell, wie groß die Anzahl an Anbietern inzwischen geworden ist. Wir mussten z.B. auch noch entscheiden, ob das Buch als eBook in Büchereien verfügbar sein soll (ja, soll es) und wie es mit Abo-Services und Rabattaktionen von einzelnen Anbietern aussieht (da machen wir nicht mit).

Eine weitere wichtige Entscheidung war, wie viele Bücher wir bestellen wollen, sodass sie zu mir nach Hause kommen und ich sie verschicken kann (wenn du sie über meinen Shop bestellst).

Ein riesiger Stapel Bücher (ziemlich viele, ich freu mich also besonders über jede*n, der/die bei mir direkt kauft!)

Alle diese Entscheidungen – z.B. auch mit welchen Freelancer*innen wir zusammen arbeiten und was wir machen wollen und was nicht, bringen natürlich auch ein finanzielle Investement bzw. Risiko mit sich. Falls du also ohneein gerne ein Buch kaufen würdest (gebunden oder als eBook), freue ich mich besonders wenn du es direkt bei mir beziehst (über meinen Shop), denn dort ist es auch nicht teurer als z.B. bei unserer vermutlich größten Konkurrenz Amazon. Dort gibt es allerdings das eBook für alle, die auf einem Amazon Kindle lesen.

Ein Beispiel, welche Größen für das Buch u.a. zur Verfügung standen

Die Tantiemen sind je nach Anbieter unterschiedlich, aber am höchsten sind sie für uns, wenn jemand das Buch direkt bei uns also über meinen Shop kauft. Die Tantiemen berechnen sich z.B. bei gedruckten Büchern danach, wie hoch der Verkaufspreis ist und wie teuer der Druck ist (das liegt an der Anzahl der Seiten insgesamt, der Anzahl der farbigen Seiten, der Art der Bindung und des Covers u.a.).

Marketing: Zeitungsinterview, Podcasts, Gastartikel

Der Buchmarkt ist leider sehr umkämpft und ich finde es generell schwer dort einen Fuß in die Tür zu bekommen. Meine Erfahrung ist, dass ich für Zeitungsartikel vor allem auch Glück haben muss, dass ein*e Journalist*in mich unterstützt und das Thema gerade gut passt. Falls ich also im Rahmen des Buchlaunches in der Zeitung stehen werde, bin ich darüber vor allem glücklich und dankbar.

Ansonsten habe ich einige Kolleg*innen angeschrieben und gefragt, ob ich ein Interview auf ihrem Kanal machen darf, mit ihnen live gehen darf (z.B. auf Instagram), ob sie evtl. meine Buchveröffentlichung teilen würden oder ob ich einen Gastartikel schreiben darf.

Ich bin super dankbar, dass sich einige tolle Zusammenarbeiten ergeben haben. Hier eine Übersicht über alle Termine und Ressourcen, die ich nach und nach ergänzen werde, wenn alles online ist:

  • Heute, am 15.03.23 ist dieser Gastartikel auf Sympatexter erschienen (lies gerne rein!)
  • Donnerstag, den 16.03.23 ab 19.30 Uhr mit Ramona Lummer auf Instagram live sein
  • Freitag, den 17.03.23 interview ich Saskia Klaaysen live auf Deutsch. Hier kannst du dich kostenfrei für das Buchevent anmelden und dabei sein
  • Samstag, den 18.03.23 bin ich ab 10 Uhr in der lokalen Buchhandlung Schüttert in 28844 Weyhe um Bücher zu signieren und mit euch zu schnacken

Herausforderungen auf dem Buchmarkt

Meiner Meinung nach ist das Schwierigste am Buchmarkt, genau die richtigen Personen zu erreichen, denen das Buch helfen würde. Oft erfahren sie überhaupt nicht davon, dass es dieses “Nischenbuch” gibt und es dauert vielleicht sogar Jahre, bis sie das Thema oder das Buch entdecken. Falls dir “Her mit den Reizen! Oder: Warum hochsensible Multitalente Reize in ihrem Leben brauchen, um glücklich zu sein” gefällt, würde ich mich also von Herzen freuen, wenn du es anderen weiterempfiehlst, darüber sprichst oder es vielleicht sogar verschenkst, damit ich noch mehr Personen mit diesem wichtigen Thema erreichen kann. Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass es für alle hochsensiblen High Sensation Seeker eine sehr großen Mehrwert bietet und empfehle es auch Angehörigen sowie Coaches oder Therapeut*innen, die mit dieser Zielgruppe an Menschen arbeiten.

Falls du den Klappentext von “Her mit den Reizen! Oder: Warum hochsensible Multitalente Reize in ihrem Leben brauchen, um glücklich zu sein” lesen möchtest schau gerne hier vorbei. Ich freue ich mich von Herzen, wenn du das neue Buch kaufst!

Falls du noch Fragen zum Buch, zum Prozess oder zum Inhalt hast, schreib mir gerne einen Kommentar! 🙂

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